Cannabis Indica

No items found.

Cannabis Indica ist eine der bekanntesten Arten der Cannabispflanze und wird aufgrund ihrer beruhigenden und schmerzlindernden Eigenschaften häufig in der medizinischen Therapie eingesetzt. Im Gegensatz zu Sativa, das eher als anregend gilt, eignet sich Indica besonders für die Behandlung von Schmerzen, Schlafstörungen und Angstzuständen.

In diesem Artikel erfahren Sie:

  • Was Cannabis Indica ist und welche Besonderheiten es auszeichnet.
  • Welche medizinischen Wirkungen Indica entfaltet und bei welchen Beschwerden sie eingesetzt wird.
  • Welche Indica-Produkte es in Deutschland gibt und wie sie angewendet werden.
  • Welche rechtlichen Vorgaben für die Verschreibung und Anwendung von Indica gelten.

Welche Vorteile und Risiken mit der Anwendung von Indica verbunden sind.

Was ist Cannabis Indica?

Cannabis Indica stammt ursprünglich aus den Himalaya-Regionen und zeichnet sich durch ihre kompakte Wuchsform und die breiten Blätter aus. Im Vergleich zu Sativa enthält Indica in der Regel höhere CBD-Anteile und moderate bis hohe Mengen an THC.

Diese Kombination macht Indica besonders geeignet für die Schmerzlinderung und Muskelentspannung.

Indica vs. Sativa in der medizinischen Anwendung

Wirkung

  • Indica: Beruhigend, schlaffördernd
  • Sativa: Anregend, stimmungsaufhellend

Einnahmezeit

  • Indica: Abends
  • Sativa: Tagsüber

Anwendungsgebiete

  • Indica: Schmerz, Schlafstörungen
  • Sativa: Depression, ADHS, Müdigkeit

Die Pflanze hat eine kürzere Wachstumszeit als Sativa und wird bevorzugt für die abendländische Anwendung eingesetzt. Durch seine beruhigende Wirkung eignet sich Indica besonders für Patienten, die unter Einschlafproblemen, chronischen Schmerzen oder Angstzuständen leiden.

Heute spricht man im medizinischen Kontext kaum noch von Indica, Sativa oder auch Hybriden. Stattdessen werden unterschiedliche Sorten in Chemovare eingeteilt.

Dieser Begriff bezieht sich auf die chemische Zusammensetzung von Cannabissorten, insbesondere auf die Verhältnisse von Cannabinoiden wie THC und CBD sowie Terpenen. Anders als die Unterscheidung in Indica und Sativa fokussiert sich die Einteilung in Chemovare auf die spezifischen Wirkungen und therapeutischen Effekte der Inhaltsstoffe. 

Diese Klassifizierung ermöglicht es Ärzten, präzisere Empfehlungen für medizinische Anwendungen zu geben.

Wirkung von Indica

Cannabis Indica entfaltet seine Wirkung hauptsächlich durch das Zusammenspiel von THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol). Die Effekte sind überwiegend beruhigend, muskelentspannend und schmerzlindernd.

Anders als Sativa führt Indica seltener zu Angstzuständen oder Überstimulation, was sie zur idealen Wahl für abends oder nachts macht.

Typische Effekte:

  • Beruhigung: Reduziert Angst und Unruhe, fördert Entspannung.
  • Schmerzlinderung: Lindert sowohl chronische als auch neuropathische Schmerzen.
  • Schlafförderung: Unterstützt beim Ein- und Durchschlafen durch beruhigende Effekte.

In einer aktuellen Studie von 2025 wird im Vereinigten Königreich untersucht, inwiefern Cannabis die Leiden von Demenzpatienten im Spätstadium erleichtern kann.

Angstzustände und Unruhe dieser Menschen kann durch die Wirkung von THC, CBD und den weiteren Bestandteilen von Medizinalcannabis vermutlich gelindert werden.

Unterschied zu Sativa:

Während Sativa die Konzentration und Aktivität fördert, ist Indica eher für die Entspannung und Schmerzlinderung geeignet. Sativa eignet sich besser für tagsüber, Indica für abends.

Medizinische Anwendungsgebiete von Indica

Indica ist besonders beliebt bei Patienten, die unter chronischen Schmerzen, Angstzuständen oder Schlafstörungen leiden.Das Wirkspektrum der Pflanze geht aber über die reine Beruhigung hinaus. Durch ihre entzündungshemmenden und muskelentspannenden Eigenschaften wird Indica auch bei entzündlichen Erkrankungen wie Arthritis eingesetzt.

Indica-Sorten für bestimmte Beschwerden:

  • Chronische Schmerzen: Sorten wie Bubba Kush und Granddaddy Purple sind für ihre starken schmerzlindernden Effekte bekannt.
  • Schlafstörungen: Northern Lights unterstützt effektiv beim Einschlafen.
  • Angst und Unruhe: Sorten mit hohem CBD-Anteil helfen bei Panikattacken und allgemeinen Angstzuständen.

Fachärztin für Neurologie und Psychiatrie Prof. Dr. Kristen Müller-Vahl betont in einem Interview aus dem Jahr 2025: “Besonders bei Menschen mit chronischen und schwerwiegenden Erkrankungen führen cannabisbasierte Medikamente oft zu einer deutlichen Verbesserung der Lebensqualität, da sie gleichzeitig verschiedene Krankheitssymptome und häufig auftretende Begleitsymptome schwerer Erkrankungen günstig beeinflussen wie Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, Ängste und Depressionen.

Indica-Produkte in der medizinischen Cannabistherapie

Die Anwendung von Indica erfolgt in Deutschland hauptsächlich in Form von Blüten, Spray Ölen und Kapseln. Jede Form hat ihre eigenen Vorteile und wird je nach Symptomatik ausgewählt.

Verfügbare Formen:

  • Blüten: Für die Inhalation geeignet, wirken schnell und intensiv, ideal bei akuten Schmerzen.
  • Spray: wird schnell durch die Mundschleimhaut aufgenommen.
  • Öle: Wirken langsamer, dafür aber länger und gleichmäßiger.
  • Kapseln: Bieten eine diskrete und präzise Dosierung ohne intensiven Geschmack.
Empfohlene Einnahmezeit:
Indica sollte vorzugsweise abends eingenommen werden, um die beruhigenden und schlaffördernden Effekte optimal zu nutzen.

Verschreibung und rechtliche Lage in Deutschland

Seit 2024 kann medizinisches Cannabis in Deutschland legal von vielen Haus- und Fachärzten verordnet werden. Ein spezielles Rezept für Betäubungsmittel, wie es seit 2017 üblich war, ist jetzt nicht mehr notwendig.

Voraussetzungen für die Verschreibung:

  • Chronische Erkrankungen: Schmerzen, Schlafstörungen, Angstzustände.
  • Nachweis: Dokumentation der bisherigen Therapieversuche.
  • Kostenübernahme: Die Kosten können von der Krankenkasse übernommen werden, jedoch ist die Ablehnungsquote hoch.
Wichtiger Hinweis:
Die Genehmigung durch die Krankenkasse ist oft langwierig. Eine sorgfältige Dokumentation der Beschwerden erhöht die Chancen auf eine Bewilligung.

Vorteile und Risiken von Indica

Die Auswirkungen von Cannabis Indica können neben positiven Effekten auch unerwünschte Folgen haben.

Vorteile:

  • Beruhigend: Unterstützt bei Schlafproblemen und Angstzuständen.
  • Schmerzlindernd: Besonders bei entzündlichen und neuropathischen Schmerzen wirksam.
  • Entzündungshemmend: Die hohen CBD-Werte wirken entzündungshemmend.

Risiken:

  • Müdigkeit und Schläfrigkeit: Kann die Reaktionsfähigkeit beeinträchtigen.
  • Nebenwirkungen: Trockener Mund, Schwindel, niedriger Blutdruck.
  • Wechselwirkungen: Vorsicht bei Medikamenten wie Antidepressiva oder Beruhigungsmitteln.

Fazit 

Cannabis Indica bietet eine wirkungsvolle Option zur Behandlung von Schmerzen, Schlafstörungen und Angstzuständen. Die beruhigenden und entzündungshemmenden Effekte machen sie zur idealen Wahl für die Anwendung am Abend.

Bei der Therapie mit Indica sollten Patienten jedoch auf mögliche Nebenwirkungen und rechtliche Vorgaben achten. Indica ist kein Allheilmittel, aber eine wertvolle Ergänzung in der Schmerztherapie.

Quellen:

  1. MWV Berlin (2016): Cannabis als Medizin – Leseprobe. https://www.mwv-berlin.de/buecher-bestellen-2016/images/product_images/leseproben_images/9783954662913_Leseprobe.pdf (Abrufdatum: 07. März 2025)

  2. Bloomwell (n.d.): Unterschiede zwischen Sativa, Indica und Hybride. https://blog.bloomwell.de/unterschiede-zwischen-sativa-indica-und-hybride (Abrufdatum: 07. März 2025)

  3. Stachus Apotheke (n.d.): Cannabis – Wirkung und Anwendung. https://www.stachus-apotheke.de/aktuelles/cannabis-wirkung/ (Abrufdatum: 07. März 2025)

  4. Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) (2019): Cannabis in der Medizin – Wirkung und Anwendung. https://www.bfarm.de/SharedDocs/Downloads/DE/BfArM/Publikationen/Bundesgesundheitsblatt/2019-07-Hoch_Friemel.pdf?__blob=publicationFile (Abrufdatum: 07. März 2025)

  5. University of Kentucky Medicine (2025): Easing Agitation and Fear – UK Researchers Study. https://medicine.uky.edu/news/easing-agitation-and-fear-uk-researchers-study-2025-01-15t09-59-22 (Abrufdatum: 07. März 2025)

  6. MWV Berlin (n.d.): Meldung – Cannabis als Therapieoption. https://www.mwv-berlin.de/meldung/!/id/572 (Abrufdatum: 07. März 2025)

  7. Gelbe Liste (n.d.): Cannabis – Wirkung, Anwendung und Verordnung. https://www.gelbe-liste.de/wirkstoffe/Cannabis_53341 (Abrufdatum: 07. März 2025)

  8. Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) (n.d.): Cannabis verordnen – Voraussetzungen und Verfahren. https://www.kbv.de/html/cannabis-verordnen.php (Abrufdatum: 07. März 2025)
  9. Stiftung Gesundheitswissen (n.d.): Cannabis – Wirkung und medizinische Anwendung. https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/wissen/cannabis/wirkung (Abrufdatum: 07. März 2025)

Sie haben Fragen?

Indica wirkt schmerzlindernd, beruhigend und entzündungshemmend und ist besonders hilfreich bei chronischen Schmerzen und Schlafstörungen.
In der Regel eignet sich Indica besser für die abendliche Anwendung aufgrund ihrer beruhigenden Effekte. Bei leichten Dosierungen ist jedoch auch eine Einnahme tagsüber möglich.
Die Wirkdauer hängt von der Einnahmeform ab: Bei Inhalation tritt die Wirkung innerhalb von 5–10 Minuten ein und hält etwa 2–3 Stunden an. Bei Ölen oder Kapseln setzt die Wirkung nach 30–60 Minuten ein und kann 4–6 Stunden andauern.
Zur Behandlung
Füllen Sie unseren medizinischen Fragebogen aus
Ein Facharzt beurteilt Ihre Angaben
Bei Eignung erhalten Sie Ihr Rezept