Cannabis Sativa

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Cannabis Sativa ist eine der beiden Hauptarten der Cannabispflanze, die in der medizinischen Therapie verwendet werden. Während Indica für ihre beruhigenden Eigenschaften bekannt ist, zeichnet sich Sativa durch anregende und stimmungsaufhellende Effekte aus. Diese Eigenschaften machen Sativa besonders attraktiv für Patienten, die tagsüber aktiv sein müssen und an Beschwerden wie Depressionen, ADHS oder chronischer Müdigkeit leiden.

In diesem Artikel erfahren Sie:

  • Was Cannabis Sativa ist und wie es sich von Cannabis Indica unterscheidet.
  • Welche medizinischen Wirkungen Sativa entfalten kann und für welche Beschwerden es geeignet ist.
  • Welche Sativa-Produkte es in Deutschland gibt und wie sie am besten angewendet werden.

Welche rechtlichen Vorgaben für die Verschreibung und Nutzung von Sativa-basiertem medizinischen Cannabis gelten.

Was ist Cannabis Sativa?

Cannabis Sativa ist eine der beiden Hauptarten der Cannabispflanze neben Cannabis Indica. Botanisch zeichnet sich Sativa durch ihre Höhe und die langen, schmalen Blätter aus.

Die Pflanzen dieser Gattung benötigen mehr Zeit zum Wachsen und es wird ihnen nachgesagt, höhere THC-Werte (Tetrahydrocannabinol) bei einem geringeren CBD-Gehalt (Cannabidiol) zu enthalten.

Sativa vs. Indica in der medizinischen Anwendung

Wirkung

  • Sativa: Anregend, stimmungsaufhellend
  • Indica: Beruhigend, schlaffördernd

Einnahmezeit

  • Sativa: Tagsüber
  • Indica: Abends

Anwendungsgebiete

  • Sativa: Depression, ADHS, Müdigkeit
  • Indica: Schmerz, Schlafstörungen

Eine höhere Konzentration von THC erklärt die anregenden und aktivierenden Effekte von Sativa. Während Indica für ihre entspannenden Eigenschaften bekannt ist, wird Sativa bevorzugt bei Beschwerden eingesetzt, die tagsüber auftreten und eine gewisse geistige Klarheit erfordern.

Diese Eigenschaften machen Sativa zu einer beliebten Wahl in der medizinischen Therapie.

Wirkung von Sativa

Cannabis Sativa wirkt in erster Linie stimmungsaufhellend, konzentrationsfördernd und anregend. Diese Eigenschaften beruhen auf der spezifischen Zusammensetzung der Cannabinoide und Terpene in der Pflanze. Besonders der hohe THC-Gehalt trägt zu den folgenden Effekten bei:

  • Stimmungsaufhellung: Sativa kann bei Depressionen und leichten Angststörungen helfen, indem es die Serotoninproduktion im Gehirn unterstützt.
  • Energie und Fokus: Die anregende Wirkung hilft Patienten mit Müdigkeit, Antriebslosigkeit oder ADHS, ihre Konzentration zu steigern.
  • Kreativität und Motivation: Viele Patienten berichten von einer kreativen Klarheit und gesteigerter Motivation durch Sativa-basierte Produkte.

Unterschied zu Indica: Während Indica eher beruhigend wirkt und abends geeignet ist, eignet sich Sativa durch seine aktivierende Wirkung besser für die Anwendung tagsüber.

Es ist allerdings wichtig zu wissen, dass einige medizinische Studien einen nennenswerten Unterschied in der Wirkung zwischen Indica und Sativa widerlegen. 

Medizinische Anwendungsgebiete von Sativa

Die speziellen Effekte von Sativa machen es zu einer wertvollen Option für die Behandlung verschiedener Erkrankungen. Besonders bei psychischen Beschwerden und Symptomen, die tagsüber auftreten, zeigt Sativa gute Ergebnisse. Zu den wichtigsten Anwendungsgebieten gehören:

  • Depression und Angst: Sativa kann durch ihre stimmungsaufhellende Wirkung Symptome lindern und den Antrieb fördern.
  • ADHS: Durch die konzentrationsfördernden Effekte ist Sativa eine interessante Alternative zu herkömmlichen Medikamenten.
  • Chronische Müdigkeit: Die anregenden Eigenschaften helfen Patienten, die unter Erschöpfungssyndrom leiden.
  • Appetitanregung: Sativa kann auch die Nahrungsaufnahme fördern und ist daher hilfreich bei Essstörungen oder während Chemotherapien.
  • Chronische Schmerzen und Entzündungen: Es besteht die Möglichkeit, dass Sativa antientzündlich wirkt und etwas bei rheumatischen Beschwerden für Linderung sorgen kann.

Cannabis kann grundsätzlich weitaus mehr, als ihm allgemein nachgesagt ist. Während der Volksmund die Pflanze als reines Rauschmittel führt, ist das Potenzial von Hanf immens, wie die Expertin Prof. Dr. Kirsten Müller-Vahl ausführt: “Wir wissen heute sicher, dass Cannabis und cannabisbasierte Medikamente als Arzneimittel sinnvoll eingesetzt werden können und wirksam sind. Richtig dosiert sind cannabisbasierte Medikamente überwiegend gut verträglich und sicher. Allerdings ist bis heute nur unzureichend bekannt, in welchen Indikationen sie tatsächlich wirksam bzw. anderen, seit Jahren etablierten Medikamenten überlegen sind. Dafür fehlen noch etliche hochwertige, aussagekräftige Studien.

Sativa-Produkte in der medizinischen Cannabistherapie

In Deutschland sind verschiedene sativa-basierte Cannabisprodukte verfügbar, die sich in ihrer Einnahmeform und Dosierung unterscheiden. Die Wahl der richtigen Form hängt von den individuellen Bedürfnissen und der Art der Beschwerden ab.

Verfügbare Formen:

  • Blüten: Werden zur Inhalation oder im Verdampfer verwendet und wirken schnell.
  • Öle: Bieten eine präzise Dosierung und wirken länger anhaltend.
  • Kapseln: Erlauben eine diskrete Einnahme mit standardisierter Dosierung.
Empfohlene Einnahmezeit:
Sativa wird aufgrund seiner anregenden Wirkung vorzugsweise morgens oder tagsüber eingenommen, um Schlafprobleme zu vermeiden.

Verschreibung und rechtliche Lage in Deutschland

Seit 2017 ist medizinisches Cannabis in Deutschland legal, sofern es von einem Arzt verschrieben wird. Die Verschreibung erfolgte zunächst über ein Betäubungsmittelrezept (BtM-Rezept). Seit 2024 können Haus- und Fachärzte bei Bedarf Cannabisprodukte für eine Reihe von Erkrankungen verschreiben. Voraussetzung ist, dass andere Therapiemöglichkeiten ausgeschöpft wurden und nicht geholfen haben.

Voraussetzungen für die Verschreibung

  • Chronische Erkrankungen: Schmerzsyndrome, ADHS, Depressionen.
  • Nachweis: Es muss dokumentiert sein, dass andere Medikamente keine ausreichende Wirkung gezeigt haben.
  • Kostenübernahme: Patienten können bei ihrer Krankenkasse einen Antrag auf Kostenübernahme stellen, wobei die Genehmigung oft schwierig ist.
Wichtiger Hinweis:
Die Ablehnungsquote durch Krankenkassen ist hoch. Patienten sollten auf eine ausführliche Dokumentation ihrer Beschwerden und bisherigen Therapien achten, um die Erfolgsaussichten zu verbessern.

Fazit 

Cannabis Sativa bietet eine Vielzahl an Vorteilen für die medizinische Therapie, insbesondere für Patienten, die tagsüber aktiv sein müssen und an Depressionen, Konzentrationsproblemen oder chronischer Müdigkeit leiden.

Allerdings sollten Patienten die Nebenwirkungen und rechtlichen Vorgaben kennen und die Therapie in Absprache mit einem spezialisierten Arzt durchführen. Sativa ist kein Wundermittel, aber eine wertvolle Ergänzung für viele chronisch kranke Menschen.

Quellen:

  1. Bloomwell (n.d.): Unterschiede zwischen Sativa, Indica und Hybride. https://blog.bloomwell.de/unterschiede-zwischen-sativa-indica-und-hybride (Abrufdatum: 07. März 2025)

  2. Medical News Today (2023): Indica vs. Sativa – Unterschiede und Anwendung. https://www.medicalnewstoday.com/articles/indica-vs-sativa#physical-differences-in-strains (Abrufdatum: 07. März 2025)

  3. PMC (2017): Cannabinoid Profile of Cannabis sativa – A Comprehensive Review. https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC5576603/ (Abrufdatum: 07. März 2025)

  4. Gelbe Liste (n.d.): Cannabis sativa – Wirkung und Anwendung. https://www.gelbe-liste.de/wirkstoffe/Cannabis-sativa_53202 (Abrufdatum: 07. März 2025)

  5. Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) (n.d.): Cannabis sativa und ihr Einsatz bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen. https://dgrh.de/Start/Publikationen/Empfehlungen/Komplementäre-Methoden/Cannabis-sativa-und-ihr-Einsatz-bei-entzündlich-rheumatischen-Erkrankungen.html (Abrufdatum: 07. März 2025)

  6. Frohberg Blog (2020): Cannabis als Medizin – Erfahrungen und Tipps. https://blog.frohberg.de/2020/07/09/cannabis-als-medizin-erfahrungen-und-tipps/ (Abrufdatum: 07. März 2025)

  7. Gelbe Liste (n.d.): Cannabis – Wirkung, Anwendung und Verordnung. https://www.gelbe-liste.de/wirkstoffe/Cannabis_53341 (Abrufdatum: 07. März 2025)

  8. T-Online (2024): Sativa und Indica – Was ist der Unterschied? https://www.t-online.de/leben/alltagswissen/id_100268594/sativa-und-indica-was-ist-der-unterschied-cannabis.html (Abrufdatum: 07. März 2025)

  9. Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) (n.d.): Cannabis verordnen – Voraussetzungen und Verfahren. https://www.kbv.de/html/cannabis-verordnen.php (Abrufdatum: 07. März 2025)

  10. Barmer (n.d.): Cannabis auf Rezept – Voraussetzungen und Antragstellung. https://www.barmer.de/gesundheit-verstehen/medizin/cannabis/cannabis-auf-rezept-1003866 (Abrufdatum: 07. März 2025)
  11. Sucht Schweiz (n.d.): Cannabis – Wirkung und Risiken. https://www.suchtschweiz.ch/zahlen-und-fakten/cannabis/cannabis-wirkung-risiken/ (Abrufdatum: 07. März 2025)

Sie haben Fragen?

Sativa wirkt stimmungsaufhellend, konzentrationsfördernd und kann bei Depressionen und chronischer Müdigkeit helfen.
Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören Angst, Überstimulation und Mundtrockenheit.
Der Zeitraum bis zum Eintritt der Wirkung hängt von der Einnahmeform ab: Bei Inhalation tritt sie in der Regel innerhalb von 5–10 Minuten ein und hält 2–3 Stunden an. Bei Ölen oder Kapseln beginnt die Wirkung nach 30–60 Minuten und kann bis zu 6 Stunden anhalten.
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